Osterbotschaft des Metropoliten von Klin Leonid an die Geistlichen, Mönche und Laien des Patriarchalexarchats von Afrika und der Diözese Jerewan-Armenien - Das Patriarchalexarchat von Afrika
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Osterbotschaft des Metropoliten von Klin Leonid an die Geistlichen, Mönche und Laien des Patriarchalexarchats von Afrika und der Diözese Jerewan-Armenien

Der Patriarchalexarch Metropolit Leonid richtete die Osterbotschaft an die Geistlichen, Mönche und Laien des Patriarchalexarchats von Afrika und der Diözese Jerewan-Armenien.

Christus Ist Auferstanden!

Im Herrn geliebten Väter, Brüder und Schwestern! 

Herzlich gratuliere ich euch zum größten Paschafest des Herrn!

Christus erschien mehrfach den heiligen Aposteln und den Frauen-Myronträgerinnen nach seiner dreitägigen Auferstehung dafür, um sie zu überzeugen, dass Er tatsächlich aus den Toten auferweckt ist. Aber nicht sofort und nicht alle daran glaubten, dieses Ereignis war zu unglaublich und widersprach radikal den Erfahrungen und der Logik des menschlichen Lebens. Der äußerliche Antlitz des Heilands änderte sich außerdem nach seiner Auferstehung aus den Toten umso mehr, dass viele Ihn nicht erkannten. Nur der Heilige Geist bestärkte sie  endgültig im Glauben, indem Er am Pfingsttag auf die Apostel herabkam und ihnen die Kräfte dafür gab, damit sie diesen Glauben, den nunmehr unbezweifelten und den unerschütterlichen, in die Welt bringen und die Menschheit erleuchten. 

Das Geheimnis des Christentums besteht darin, dass wir zu Christus kommen, indem wir Ihn noch nicht sehen, weil wir beginnen, an Ihn zu glauben. Im Evangelium hören wir die Worte des Lebens und vor uns entfaltet sich allmählich das Sehen des auferstandenen Herrn. Vom unterbewussten Glauben gehen wir zu dem bewussten über, als der Erlöser sich uns offenbar macht. 

Es ist unmöglich, zum Christentum zu kommen, ohne Herrn Christus nicht geliebt zu haben, der starb und auferstand. Es ist unmöglich, nur unter dem Eindruck der sittlichen Lehre Christi oder aus Respekt vor seinem Wort, Christ zu werden. Aber, indem man den Sohn Gottes liebt, kann man zu jenem Glauben kommen, der wörtlich unaussprechlich ist, denn er ist höher, als die gewöhnliche irdische Vision. Niemand sah Christus, als Er aus dem Grab herausging, aber in jedem von uns lebt die Gewissheit, dass Er wahrhaftig auferstanden ist. Diese Gewissheit wird jedes Mal bestärkt, als wir, indem wir der Heiligen Mysterien teilhaftig werden, gewinnen wir in uns aufs Neue den auferstandenen Erlöser – Denjenigen, der einst seinen Jüngern  erschien.

Der heilige Evangelist Lukas erzählt, dass die Wanderer, die in Emmaus gingen, erkannten Christus nicht, aber, je weiter sie mit Ihm verweilten, desto mehr sie in Ihm etwas sehr Bekanntes spürten – Jenes, was sie aus den Kommunikationserfahrungen mit Ihm wussten. Aber dieselbe Gewissheit, die wir durch die Auferstehungserfahrung erwerben, als, indem wir mit dem Erlöser in den Tagen der Karwoche sterben, stehen wir mit Ihm zusammen in der Osternacht. 

Das Wissen des auferstandenen Herrn wird uns auf besondere Weise in diesen Ostertagen gegeben. Wir sollen dieser Erfahrung würdig sein, wir sollen wie jene sein, zu welchen seine Jünger geworden sind, nachdem Christus ihnen sagte: „Empfangt den Heiligen Geist!“ (Joh 20, 22). Wenn sie früher Jesus sahen, aber den menschgewordenen Gott in Ihm nicht anerkannten, so konnten sie nunmehr sagen: „Die Auferstehung Christi haben wir geschaut“. 

Der Heilige Geist wird auch uns durch die kirchlichen Mysterien dargereicht. Denn auf jeden uns liegen jene Verantwortung und Mission, die auf die Apostel auferlegt wurden – Christus zu verkündigen. Die Auferstehungserfahrung wird uns nicht dafür gegeben, damit wir, indem wir die Nähe des auferstandenen Heilands genießen, sein Licht in eigener inneren Schatzkammer verbergen, sondern dafür, dass wir diese Freude den Nächsten und den Fernen bringen – jener Welt, die der Herr durch uns mit seiner Auferstehung erleuchten will.

Die Verflechtung von Glauben und Zweifel verfolgte Christen jahrhundertelang: einige beteten Christus als Gott und Erlöser an, andere bezweifelten die Wahrheit der Auferstehung. Einige erbauten die Kirche Gottes, ihre Leben für das Evangelium opferten, und andere eigene Lehren bildeten, gingen in die Schismata und Sekten weg, weil sie die Auferstehung Christi und Jenes bezweifelten, dass Er der wahre Gott ist. Solche Versuche waren und werden sein, aber wir, die Glaubenden an Messias Jesus, wissen, dass Er unser Herr ist, der am dritten Tag auferstand. Wir wissen davon, deshalb die ganze Geschichte der Kirche und unsere eigene Lebenserfahrung in ihr bestätigen, dass Christus ebendeswegen auferstanden ist, dass Er der menschgewordene Gott ist und dazu, um jedem den Weg zur Auferstehung zu eröffnen. 

In diesen Ostertagen lasst uns noch einmal dem Sinn unserer irdischen Existenz als der Zeit nachdenken, die uns dafür gegeben ist, damit wir uns zur Ewigkeit vorbereiten und noch in dieser Welt mit geistigem Schau den auferstandenen Erlöser ersehen, indem wir, dem Apostel Thomas ähnlich, alle Zweifel wegwerfen und Ihn mit den Worten bekennen: „Mein Herr und mein Gott!“ (Joh 20, 28) – mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele. 

Ich gratuliere allen gläubigen Kindern der Russischen Orthodoxen Kirche, die auf dem afrikanischen Kontinent und in der Republik Armenien leben; im Gebet wünsche ich euch geistige Freude über den auferstandenen Heiland, Fortschreiten im Glauben und in der Frömmigkeit, reiche Hilfe Gottes in Werken und Unternehmungen, gute Gesundheit, Frieden und ein langes Leben!

CHRISTUS IST WAHRHAFTIG AUFERSTANDEN!

+Leonid, Metropolit, Metropolit von Klein, der Patriarchalexarch von Afrika 

Pascha Christi 

2023 

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